Was für uns der Advent, so beginnt die Vorweihnachstzeit in Kolumbien am 7. Dezember mit der "Nacht der Kerzen". Am Abend versammeln sich Familie und Freunde vor ihren Häusen und auf
öffentlichen Plätzen und zaubern ein Lichtermeer aus Kerzen und Lampions. Die Tradition besagt, dass die Lichter Maria den Weg zu ihrem Haus weisen sollen, damit sie es segnen
kann.
Denn am nächsten Tag ist wie in vielen europäischen Ländern auch, das römisch-katholische Fest der unbefleckten Empfängnis bei der die Heilige Jungfrau geehrt wird. So sind in Kolumbien spätestens ab dem 8. Dezember die Strassen mit Beleuchtungen geschmückt und in den Häusern schmückt man den Weihnachtsbaum. Die Krippe und die Fassaden der Häuser leuchten meist in verschiedenen Farben.
Vom 16. bis 24. Dezember erinnert die "Novena" (vom lateinischen „neun“) in Form von täglichen Gebeten und Gesängen, den so genannten „Villancicos“, an die Monate vor der Geburt Jesu. Oft „reist“ die Zeremonie von Haus zu Haus, das heisst in der Nachbarschaft wechseln sich die Gastgeber der Novena ab. So kommt jeder einmal an die Reihe, seine Krippe und seinen Weihnachtsbaum zur Schau und seine Gastgeberkünste unter Beweis zu stellen. Denn die „Noveneros“ erwarten in der Regel für ihren Einsatz eine Kompensation in Form von weihnachtlichen Gaumenfreuden. Trotz des religiösen Ursprungs der Novena, ist diese heute vielmehr ein Anlass sich zu treffen und mit Freunden und Familie die Weihnachtszeit zu genießen.
Demnach darf auch die passende Musik nicht fehlen und oft wird in dieser für uns eher besinnlichen Zeit sogar das Tanzbein geschwungen. Der Heiligabend wird dann im Kreise der Familie gefeiert. Meist lässt das Abendessen bis Mitternacht auf sich warten. Aber dann geht die Fiesta erst so richtig los ...